Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung
17:00 bis 18:00 Uhr / Vortrag
Gerade in letzter Zeit wird viel über Möglichkeiten und Gefahren künstlicher Intelligenz (KI) diskutiert. KI hat auch in einem Bereich Einzug gehalten, der vormals dem Menschen vorbehalten war: Gesprächstherapie. Während die einen Therapie-Apps als kostengünstige, gerechte und nicht-stigmatisierte Zukunft psychischer Gesundheitsversorgung feiern, sind andere skeptisch. Sie kritisieren die Technologisierung von therapeutischer Begegnung, fehlende Standards oder ungenügenden Datenschutz. Welche Ideen von Gesundheit, Empathie und Therapie sind in Therapie-Bots eingeschrieben? Wie verändert sich die therapeutische Beziehung? Was sind die Möglichkeiten und Grenzen von KI-Therapie? Der Vortrag widmet sich diesen Fragen ausgehend von Feldforschungen im Bereich der Entwicklung und Nutzung automatisierter Therapie in Indien. Über das Problem von mentaler Gesundheit und Digitalisierung hinaus veranschaulicht er, wie ethnologische Forschung praktiziert werden kann und warum sie wichtig ist.
Referent: Claudia Lang
Veranstaltungsort:
Melanchthonianum, Universitätsplatz 9 ; Hörsaal D
Haltestelle: Neues Theater
Webseite: https://www.eth.mpg.de/