Bohnen sind wahre Alleskönner: Sie verbinden Generationen und Kontinente, stehen für Heimat und Tradition. Sie sind gut für die Darmflora und für das Klima.
Deshalb widmen sich auch Wissenschaftlerinnen der Power-Hülsenfrucht. Sie untersuchen innerhalb eines Bürgerexperiments, welche Sorten am besten mit den Klimaveränderungen in Europa klarkommen. Dafür bauen tausende Hobbygärtnerinnen in 27 europäischen Ländern verschiedene alte Sorten der Gartenbohne an, dokumentieren akribisch Wachstum, Blütezeit und Erträge. Dr. Kerstin Neumann vom Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung in Gatersleben, Sachsen-Anhalt, leitet dieses Bürgerexperiment, das auch zu mehr Bohnenvielfalt in Gärten, auf Feldern und in Küchen führen soll.
Für Tiziana Tacchi in Chiusi in der Toskana gehören Bohnen seit jeher auf die Speisekarte ihres Restaurants. Gekocht wird auch bei Wissenschaftler*innen in Südfrankreich, die das Zusammenspiel von Bohnen und Mais auf dem Feld untersuchen.
Im Rheinland setzt Landwirt Karl-Adolf Kremer auf die Ackerbohne als nachhaltige und eiweißreiche Feldfrucht. Sie reichert Böden mit Stickstoff an, bietet Nahrung für Insekten und Nutztiere und hat viel Potential für die menschliche Ernährung. Auch Grundschulkinder im sächsischen Köthensdorf entdecken Bohnen für sich. Capannori in der Toskana ist das Ziel von Bohnenenthusiast*innen aus ganz Europa. Sie treffen sich dort und tauschen sich aus. So bewahren sie seltene Bohnensorten vor dem Aussterben.