Die Uterustransplantation (UTx) ist ein innovatives medizinisches Verfahren, das Patient:innen mit uterin bedingter Unfruchtbarkeit die Möglichkeit eröffnet, eine Schwangerschaft zu erleben. Die erste erfolgreiche Transplantation wurde 2014 in Schweden durchgeführt, seither hat die Forschung in diesem Bereich rasant an Dynamik gewonnen. Als hochkomplexer chirurgischer Eingriff bringt die UTx sowohl erhebliche Herausforderungen als auch vielfältige Chancen für Spender:innen, Empfänger:innen und potentielle Kinder mit sich. Gleichzeitig wirft sie weitreichende ethische und juristische Fragen auf, etwa zur gerechten Verfügbarkeit, zur Belastbarkeit von Spender:innen oder zur Praxis der Aufklärung. Die Auseinandersetzung mit der UTx erfordert daher eine interdisziplinäre Perspektive, die medizinische, ethische und rechtliche Aspekte eng miteinander verknüpft. Ihre Entwicklung steht beispielhaft für den fortwährenden Dialog zwischen medizinischem Fortschritt und gesellschaftlichen Normen.
Dr. med. Sophie Gothan, M.mel. Absolventin des Studienganges Medizin – Ethik – Recht an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und Ärztin in Weiterbildung der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie des Universitätsklinikums Leipzig sowie Mitarbeiterin des Instituts für Geschichte und Ethik der Medizin der Universitätsmedizin Halle